d.hip besteht aus vier Bausteinen:
d.hip Projekt – Der Digital Health Twin
Ein besonderer Fokus unserer Platform widmet sich klinischen Vorhersagemodellen für Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge, die sich aus strukturierten Analysen und Interpretationen von diversen Datenarten beschäftigt. Zu diesen Daten gehören unter anderem medizinische Bilder, Geninformationen, Laborauswertungen, Vitaldaten aus Apps oder von Wearables und viele weitere. Durch die individuelle Beurteilung der Situation eines Patienten nicht nur im direkten Vergleich mit vorhandenen, relevanten und dokumentierten Daten sondern zusätzlich mit den jeweils eigenen, im Laufe des Lebens erfassten Daten, werden klinische Aussagen wesentlich präziser und personalisierter.
Diese plattformbasierte Anwendung ist unser sogenannter Digitale Gesundheitszwilling – oder der Digital Health Twin. Das digitale Ebenbild eines individuellen Patienten, das sich mit jeder neuen Untersuchung selbst aktualisiert und sowohl mit relevanten klinischen Daten als auch mit dem eigenen, jüngeren ich vergleicht. Deshalb beginnt unsere Patientenreise mit der Dokumentation nicht erst als „kranker“ Patient, sondern bereits im Rahmen von diversen Screening- und Vorsorge-terminen, die die Erfassung eines gesunden bzw. symptomfreien ich ermöglichen.
Die Umsetzung dieses Projektes erfordern neben einer engen Zusammenarbeit zwischen Klinikern, IT Spezialisten und Produktenwicklern auch eine intensive Abstimmung mit Datenschutzbeauftragten und Ethikkommissionen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit klinischen Daten steht an oberster Stelle.
Im Rahmen dieser Entwicklung beschäftigen wir uns primär mit zwei ausgewählten klinischen Anwendungsbereichen – Rheumatische Erkrankungen und die Gesundheit der Brust. Sukzessive bauen wir somit mittelfristig ein holistisches Modell eines Patienten nach – der Digitale Patient (Digital Health Twin).
Das größte Potential unseres Digital Health Twins ist es, pathologische Entwicklungen früher zu erkennen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken, bevor sie sich manifestieren und eine Therapie weniger erfolgsversprechend aber dennoch kostenintensiver wird. Multimodale Datenarten werden nicht nur strukturierter zur Verfügung stehen, sondern auch über sektorale Grenzen hinweg interpretiert und in patientenindividuelle Modelle einbezogen. Damit passen sich auch therapeutische Strategien an die personalisierte Versorgung an. Viele Erkenntnisse werden sich allerdings erst zeigen, wenn unterschiedliche Einflussfaktoren auf Krankheitsverläufe erfasst und deren Auswirkungen auf klinisch messbare Daten miteinander in Abhängigkeit gebracht werden können. Dazu bedarf es qualitativ hochwertig aufbereiteter Daten einerseits und starker Machine Learning Algorithmen andererseits. Strukturen wie sie bei unserem d.hip vorhanden sind!
d.hip Data Center
Die Verfügbarkeit klinischer Daten ist für die Gesundheitsforschung unabdingbar, um effiziente Methoden zu entwickeln, mit denen die besten Vorhersagen für Diagnosen und Therapien erreicht werden.
Unser d.hip Data Center ist eine grundlegende Infrastruktur, mit der wir einerseits die nötigen klinischen Daten für unsere d.hip Projekte zur Verfügung stellen und aufbereiten können und andererseits ein hochspezialisiertes Kompetenzzentrum für den verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Patientendaten schaffen. Unter bestimmten Voraussetzungen wird es die einmalige Möglichkeit geben, klinische Daten im Rahmen von d.hip Projekten als inklusive Diensleistung für KI Modelle aufzubereiten. Dazu gehört sowohl die Abfrage der Verfügbarkeit der gewünschten Daten im Universitätsklinikum Erlangen, sowie die individuell abgesprochene Veredelung der Daten (Annotationen, Kuratierungen, …), um diese für die eigenen Algorithmen zu nutzen.
Dabei legen wir natürlich maximalen Wert auf den Schutz der Privatsphäre eines jeden Patienten und die Einhaltung der entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen im Rahmen der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR). Bevor die Daten das d.hip Data Center erreichen, werden im Datenintegrationszentrum (DIZ) des UKER und deren Treuhandstelle sichergestellt, dass diese anonymisiert bzw. pseudonymisiert. Somit sind sowohl Projekte mit bereits vorhandenen, retrospektiven Daten als auch Studien mit prospektiven Kohorten möglich. Nur unter Wahrung dieser Voraussetzungen wird es möglich sein, bessere Ergebnisse für das öffentliche Gesundheitssystem zu erzielen.
d.hip Center
In unseren d.hip Räumlichkeiten (ehemaliger Showroom der Siemens Healthineers) in der Henkestr. 127, Erlangen treffen sich regelmäßig Interessensgemeinschaften, die sich für die neuesten Entwicklungen im Bereich Digital Health interessieren. Start-Ups, Firmen, Forscher, Kliniker, Ethiker und Wirtschaftler kommen bei uns zusammen, um zu netzwerken oder sich einfach zu informieren.
Sollten auch Sie Interesse an der Durchfühung einer Konferenz, eines Hackathons, oder von Co-Creation-Sessions haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail. Wir freuen uns, Sie in unsere Community mit aufzunehmen. Zusätzlich zu unserer Veranstaltungsfläche finden Sie bei uns auch einen Makerspace, Co-Working Arbeitsplätze und gut ausgestattete Besprechungsräume.
d.hip Campus
Im Rahmen der engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern sind wir stolz darauf, unsere personellen Kapazitäten an der FAU deutlich zu verstärken. Wir freuen uns auf vier neue Kollegen und Kolleginnen, die als W1-Professoren nach Erlangen kommen und sich allesamt mit dem Bereich Digital Health beschäftigen.
Außerdem bieten wir insgesamt 11 PhD Stipendienstellen an, deren Ausschreibung noch bis zum 15.02.2021 läuft. Hier geht es direkt zur Ausschreibung.